„Und es kam der Tag, da das Risiko,
in der Knospe zu verharren,
schmerzhafter wurde,
als das Risiko, zu blühen.“ Anais Nin
Der Begriff Trauma (von griechisch traũma = Wunde) wird je nach Kontext anders verwendet und verstanden.
Der Duden beschreibt es, als "starke psychische Erschütterung, die im Unterbewusstsein noch lange wirksam ist".
So geht es bei einem Trauma vor Allem um die Folgen, die sich nach als überwältigenden - und meist als lebensbedrohlich erlebten - Erfahrungen (z.B. von Gewalt, Mißbrauch
oder Unfällen) einstellen.
Wie jung wir zum Zeitpunkt einer solchen traumatischen Erfahrung waren, was es für begleitende Umstände und schützende Faktoren oder Menschen an unserer Seite gab, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir diese traumatischen Ereignisse verarbeiten können und was für Spuren in uns bleiben.
Traumafolgen können sich auch nach vielen Jahren noch in verschiedenen Symptomen wie z.B. diffusen Ängsten, Panikattacken, Schlafstörungen, Alpträumen, Abgestumpfheit oder Depressionen zeigen.
Manchmal entwickelt sich auch eine posttraumatische Belastungsstörung.
Insgesamt wird in der Traumatherapie ein noch größeres Augenmerk auf eine Stabilisierung in der Gegenwart gelegt.
Die Bewältigung von täglichen Herausforderungen im Hier und Heute steht zu Beginn meist im Vordergrund der Behandlung. Die meisten Menschen müssen erst lernen, gesunde Strategien im Umgang mit beängstigenden Symptomen oder belastenden Erinnerungen zu finden.
Dabei geht es oft darum, wieder mehr Kontrolle über sich selbst, die eigenen Affekte, Emotionen und Gedanken zu bekommen. Die eigenen Stärken wiederzuentdecken und zu fördern. Und in den eigenen
Körper zurück zu kommen und ihn mit allen Sinnen zu bewohnen.
Dafür kann es notwendig sein, sich - nach entsprechender Vorbereitung - behutsam und dosiert mit den schmerzhaften Erinnerungen zu beschäftigen. Sie wieder vor sich zu stellen, um sie zu
verarbeiten und hinter sich lassen zu können.
So dass Sie im Verlauf der Traumatherapie wieder einen Zugang zu sich selbst, Ihrer Lebendigkeit und Lebenskraft finden.
"Nicht müde werden, sondern dem Wunder, leise, wie einem Vogel, die Hand hinhalten."
Hilde Domin
Julia Blanke
Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie
- tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie - Körperpsychotherapie